Ein Praktikum im Johannes-Hospiz
WN │ 11.11.2020

Drei Jahre dauert die duale Ausbildung zur Pflegekraft. Während dieser Zeit am St. Franziskus-Hospital stand für die Auszubildenden Lena Mader und Simon Demann jetzt ein fünfwöchiges Praktikum im Johannes-Hospiz auf dem Plan. Dabei sammelten die beiden jungen Menschen wertvolle Erfahrungen.
„Im Krankenhaus geht es um ein ‚gesund pflegen‘ und im Johannes-Hospiz geht es um die Begleitung. In der Pflege musste ich umdenken und mein erlerntes Wissen umjustieren“, berichtet Lena Mader, die sich zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin ausbilden lässt und berichtet weiter: „Im Hospiz muss man damit rechnen, dass ein oder auch mehrere Bewohner nach einem freien Wochenende nicht mehr im Haus sind, das ging mir zu schnell. Direkt am ersten Wochenende ist mir das passiert. Damit habe ich nicht gerechnet, obwohl ich wusste, dass die Bewohner auch nur kurz da sein können.“
„Eigentlich dachten wir zu wissen, was hier im Hospiz passieren wird. Dennoch war die Umstellung gewöhnungsbedürftig,“ ergänzt Lena und berichtet vom Umgang mit verstorbenen Menschen. „Aber es ist ein großer Kontrast, wenn man das Sterben im Krankenhaus erlebt hat und dann den Umgang mit den verstorbenen Menschen hier zu erleben. Es hat mich sehr beeindruckt, dass die Menschen hier noch einmal schön angezogen und hergerichtet werden. Ein Herr, der sehr unter seinen Schmerzen gelitten hat, hat im Tod so friedlich ausgesehen. Das war schön zu sehen.“
Ähnlich hat es auch Simon Demann, Auszubildender zum Gesundheits- und Krankenpfleger, empfunden: „Mir war die Pflege erwachsener und auch älterer Menschen vertraut, aber der Umgang mit den Menschen, mit den Kranken hier im Haus hat mich überrascht. Es wird sehr viel mehr Zeit für die Bewohner aufgewendet.“
„Simon und ich hatten das Glück, in den vergangenen fünf Wochen kontinuierlich die gleichen Patienten betreuen zu dürfen. Das war eine völlig neue Erfahrung, aber eine positive. Wir haben eine Beziehung zu den Patienten aufbauen können und wir haben uns gut kennengelernt“, schildert Lena. Simon ergänzt: „Von der Arbeit im Krankenhaus kennt man das nicht. Die Dienste sind anders eingeteilt, man hat neun und mehr Zimmer zu versorgen. Hier hat man viel mehr Zeit und das nennt man ja auch Bezugspflege.“
Zeit und Personalschlüssel seien hilfreich, um die Menschen zu begleiten. Lena sagt, sie könne es sich vorstellen, nach der Ausbildung in einem Hospiz zu arbeiten. Simon dagegen möchte auch in Zukunft lieber Menschen gesund pflegen.
Auf jeden Fall seien die fünf Wochen eine hilfreiche Erfahrung gewesen, betonen die beiden Auszubildenden am Ende ihres Praktikums.
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