Nähe – ein kostbarer Balsam
Zum Welttag der Kranken 2021
Wenn es eine Gruppe gibt, die die volle Aufmerksamkeit Jesu hat, dann sind es die Kranken. Die Begegnungen mit ihnen ziehen sich wie die Variation über ein Thema durch die Evangelien. Ein Beispiel aus dem Markusevangelium: „Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt …“ (Mk 1,32) Es wird weitergehen damit, dass die Kranken und Leidenden die Nähe zu Jesus suchen. Und er wird weiterhin viele heilen, die an allen möglichen Krankheiten leiden, und viele Dämonen austreiben.
Es hat sie damals schon gegeben. Es hat sie schon vor einem Jahr gegeben. Es wir sie auch in Zukunft geben: Krankheiten. Menschheitsgeschichte ist Krankengeschichte. Sie waren allerdings in unserer Zeit nie so lange und so intensiv das bestimmende Thema weltweit. Oft war nur ein Teil der Menschen davon betroffen. Oder die Gefahr war weit weg. Jetzt aber trifft es irgendwie alle. Jede und jeder ist der Gefahr der Ansteckung mit dem Corona-Virus ausgesetzt.
Die Kranken sind in der Nachfolge Jesu eine Gruppe, die auch große Aufmerksamkeit der Kirchen haben. Seit 1993 gibt es in der katholischen Kirche den „Welttag der Kranken“. Papst Johannes Paul II. hat ihn eingeführt. Der Termin ist immer der 11. Februar. Dieser Tag erinnert an eine wunderbare Erscheinung der Gottesmutter in dem südfranzösischen Ort Lourdes. Er ist ein bedeutender Wallfahrtsort für Kranke geworden, die dort Trost suchen und Hoffnung finden.
Papst Franziskus hat auch in diesem Jahr eine Botschaft zum „Welttag der Kranken“ geschrieben. Es geht ihm darin zum einen um Ermutigung. Ermutigung, den Kranken nahe zu sein – auch wenn es in dieser Zeit besonderer Vorsicht bedarf. „Die Nähe ist in der Tat ein kostbarer Balsam, der dem Leidenden in seiner Krankheit Stütze und Trost gibt“, schreibt Franziskus.
Deutlich spricht er aber auch die „viele Unzulänglichkeiten der Gesundheitssysteme und Mängel“ an, die die gegenwärtige Pandemie „bei der Betreuung Kranker ans Licht gebracht“ hat. „Ressourcen für die Pflege und den Beistand der Kranken anzulegen hat Vorrang“, schreibt der Papst, „denn damit wird das Prinzip erfüllt, dass die Gesundheit ein primäres Gemeingut ist.“ Hier sind die politischen Entscheidungsträger gefordert.
Auch das ist eine wichtige und beglückende Erkenntnis: Die Pandemie hat „die Einsatzbereitschaft und die Großherzigkeit“ vieler Menschen deutlich gemacht. Franziskus stellt besonders die „schweigsame Schar von Männern und Frauen [heraus], die sich entschieden haben, in diese Gesichter [der Kranken] zu schauen und sich der Wunden der Patienten anzunehmen, weil sie sich ihnen nahe fühlten aufgrund der gemeinsamen Zugehörigkeit zur Menschheitsfamilie“.
„Für Christen ist die Nähe ein Ausdruck der Liebe Christi, des barmherzigen Samariters. Aus Mitleid kommt er jedem Menschen in seiner verletzten Existenz nahe.“
Lutz R. Nehk
Papst Franziskus zum Welttag der Kranken
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
11. Februar 2021 | Foto: © Nehk 2021 / Musik: Jean Louis | jamendo.com
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