Auf der Seite allen Lebens
Zur Fastenzeit 2021
Am Beginn der Fastenzeit werden wir eingeladen, auf deren Ende zu schauen – auf die Feier der Osternacht. Nach der Lichtfeier mit dem Feuer und der Osterkerze ist der Wortgottesdienst. Hier wird als erste Lesung aus dem Alten Testament der Bericht „Die Erschaffung der Welt“ vorgeschlagen. Er steht im 1. Kapitel des Buches Genesis. Sechs Tage lang kreiert der Schöpfergott die Welt. Am siebten Tag ruht er aus. Er sieht: Alles ist sehr gut. Doch es bleibt leider nicht so.
Gerade mal zwei Kapitel im Buch Genesis weiter fangen die Probleme an. Kapitel 3: Der „Fall des Menschen“ - gemeint ist der Sündenfall Adam und Evas. Kapitel 4: Kain und Abel – gemeint ist der Brudermord. Und schon im 6. Kapitel kommt Gott, der Herr, zu der Einsicht, „dass auf der Erde die Bosheit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war. Da reute es den HERRN, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh. Der HERR sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen.“ (Gen 6,5-7) Hier nun kommt Noach ins Spiel und seine Arche und die Einsicht Gottes, doch nicht alle und alles durch die große Flut zu vernichten.
Die alttestamentliche Lesung des 1. Fastensonntags überspringt die Beschreibung der Sintflut. Sie überliefert uns gleich diese Zusage Gottes: „Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.“ (Gen 9,11) Gott schließt einen Bund mit den Menschen, mit „allen lebenden Wesen“ (V16). Gott sagt „Ja!“ zum Leben – das ist nun sein Bund mit den Menschen. Sein „Nie wieder Vernichtung!“ besiegelt er mit dem „Bogen in den Wolken“. Er ist das Zeichen des Bundes zwischen Gott und „allen Wesen aus Fleisch auf der Erde“. (V16f)
Erstaunlich: Gott fordert keine Gegenleistung. Keine Vertragsklauseln, keine Bedingungen. Es ist zuerst eine vorbehaltlose Zusage. Ich stelle mir die Frage: Was aber könnte den meine Gegenleistung sein? Was wäre mein Beitrag zur Profilierung dieses Bundes. Ich will ja nicht nur Gnadenempfänger sein. Hier ist diese Erkenntnis für mich wichtig: Gott hat mit der Sintflut dem Menschen den Auftrag, die Schöpfung zu gestalten, nicht entzogen. Nein, er erneuert ihn vielmehr (vgl. V1).
Ich schließe mich dem „Nie wieder Vernichtung!“ Gottes an. Ich trachte danach, keinem Menschen, keinem Lebewesen irgendwie zu schaden. Ich stehe auf der Seite des Lebens. Das könnte meine Erfüllung des Bundes mit Gott sein.
Lutz R. Nehk
Hier können Sie den Beitrag auch anhören: MEDITATION
21. Februar 2021 | Foto: © Nehk 2021 / Musik: privat
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