Hospiz im Alltag
Irlandreise von Mitarbeitern des Hospizes
Im April diesen Jahres unternahmen 16 Mitarbeiter des Johannes-Hospizes (aus den Bereichen Leitung, Seelsorge, Pflege, Hauswirtschaft, FSJ, Hausmeisterei und Ehrenamt) eine siebentägige Studienfahrt nach Irland, eine kulturelle, geistliche und hospiz-geschichtliche Spurensuche. Wir durften Quellen der Hospizarbeit kennen lernen, in Morgenimpulsen zu Themen wie Hinhören oder Achtsamkeit Aspekte unseres Tuns bedenken, und wir begegneten Wurzeln des Christentums, das u.a. durch irische Missionare zu uns auf den Kontinent gelangte. Das Erleben und der Austausch miteinander kamen auch nicht zu kurz.
Unsere beiden Fahrer brachten uns sicher durch enge und kurvige Straßen zu ganz unterschiedlichen Zielen: Wir besuchten die Großstadt Dublin (dort u.a. das „Nationalheiligtum“, das Book of Kells), das bunte Städtchen Galway, Kirchen, Hochkreuze, Burgen, prähistorische Grab- und mittelalterliche Klosteranlagen. Allein für das besondere Licht an diesem Nachmittag und die Ausblicke von dort oben lohnte sich die lange Fahrt zum Rock of Cashel. Die traumhafte Lage zweier Klöster, Clonmacnoise am Fluss Shannon und Glendalough in den Wicklow Mountains, hat uns fasziniert. Während uns an der Irischen See der Wind durchpustete, konnten wir uns an einer Bucht des Atlantiks von der Sonne bescheinen lassen und die Füße ins Wasser halten. Im St. Patrick’s College in Maynooth lebten wir in stilvollem Ambiente „wie bei Harry Potter“, allerdings fehlte ein Aufenthaltsraum, weshalb wir uns nach einem der Abendessen in unserem „Stammpub“, in dem es wesentlich gemütlicher zuging als in der Guinness-Brauerei, zum Gesangsabend im privaten Zimmer trafen.
Ein Höhepunkt unserer Reise war sicher der Besuch im Our Lady’s Hospice in Dublin. Im Mary Aikenhead Heritage Center wurde an die Gründerin der Congregation of the Religious Sisters of Charity erinnert, welche unter dem Motto „Die Liebe Christi drängt uns“ auf Armut und Not ihrer Mitmenschen antworteten. Die Pläne Mary Aikenheads, der „Großmutter“ der modernen Hospizarbeit, ein Hospiz aufzubauen, konnten erst 1879, nach ihrem Tod, verwirklicht werden. Heute besteht es aus einer Palliativstation mit 36 Betten, Tageshospiz, häuslicher Pflege, Rheumazentrum und Pflegeheim. Forschung und Ausbildung in Palliative Care haben dort einen hohen Stellenwert. Trotz großer Unterschiede fühlten wir uns ein wenig an unser Hospiz erinnert: Es gibt einen wunderschönen Garten, einen Therapiehund, das Fundraising spielt eine große Rolle, ein Umbau steht an (von Mehrbett- zu Einzelzimmern) – und natürlich lagen Menschen im Sterben oder waren gerade gestorben, die mit intensiver Sorge begleitet und gepflegt worden waren. Beim Besuch des Sterbezimmers von Mary Aikenhead und beim Mitfeiern des Gottesdienstes mit Patienten und ihren Angehörigen haben wir uns stark mit den Menschen verbunden gefühlt, die an anderen Orten die gleiche Aufgabe erfüllen wie wir, und wir dachten an diejenigen zu Hause im Johannes-Hospiz und ihre Anliegen.
Die rundum gelungene Reise lebte von der guten Vorbereitung durch Hubertus Deuerling und von der Offenheit und dem Mittun aller. Wirklich nahe war uns das „Glück der grünen Insel“, wie es in einem irischen Segen heißt, der uns begleitete. Die große Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Iren durften wir erleben, indem uns der Weg gezeigt wurde, der Sakristan eine Führung durch die Collegekirche anbot oder die Seelsorger und Ordensschwestern im Hospiz sich viel Zeit für uns nahmen, uns bewirteten und Fragen beantworteten. Ein verlorenes Handy tauchte wieder auf, ein defektes Türschloss konnte geöffnet werden, und schließlich war das Wetter so gar nicht „typisch irisch“.
Eva Rünker, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Dipl.-Theol.
Segen für den Tag
Du mögest immer Arbeit haben,
für deine Hände etwas zu tun.
Immer Geld in der Tasche,
eine Münze oder auch zwei.
Das Sonnenlicht möge immer
auf deinem Fenstersims schimmern
und die Gewissheit in deinem Herzen,
dass ein Regenbogen dem Regen folgt.
Die gute Hand eines Freundes
möge dir immer nahe sein,
und Gott möge dir dein Herz erfüllen
und dich mit Freude ermuntern.
Möge das Glück der grünen Insel
dir auf deinen Wegen immer nahe sein.
Möge jeder neue Tag, der kommt,
dir eine besondere Freude machen
und dein Gemüt erheitern.
Sie möchten unsere Arbeit unterstützen?
Um unseren Hospizbewohnern bis zuletzt ein Leben in Würde ermöglichen zu können, aber auch für den ambulanten Dienst und die Trauerbegleitung benötigen wir Ihre Spende. – Herzlichen Dank.
Unser Spendenkonto
Darlehnskasse Münster
IBAN: DE30 4006 0265 0002 2226 00
BIC: GENODEM1DKM
... oder spenden Sie hier:
Sie haben Fragen?
Ihr Ansprechpartner:
Ludger Prinz
Geschäftsführung
Telefon: 0251 9337-626
info@johannes-hospiz.de
Philomena Brinkbäumer
Leitung Öffentlichkeitsarbeit │ Fundraising
Telefon: 0251 37409325
p.brinkbaeumer@johannes-hospiz.de